Biliopankreatische Diversion
Biliopankreatische Diversion stellt eine Variante der Magenbypass Operation dar. Die Magentasche (Pouch) wird wesentlich größer als beim Standardbypass angelegt, so dass die Speisemenge pro Mahlzeit nur wenig verringert werden muss. Der abgehängte Magen wird aus dem Körper entfernt. Die beiden Dünndarmschenkel (s.o. unter Magenbypass) werden erst sehr weit entfernt vom Magen zusammengeführt. Es bleibt somit nur eine sehr kurze Dünndarmstrecke (gemeinsamer Schenkel) zur Verdauung übrig. Es können nur wenige Nährstoffe aufgenommen werden, ein großer Teil der Nahrung wird ungenutzt wieder ausgeschieden. Dies bringt eine Reihe von erheblichen Nachteilen mit sich: Eiweiß- und Salzverlust, sehr häufige Darmentleerungen (Dauerdurchfall), üble Darmgase in großer Menge, Risiko der Knochenentkalkung (Osteoporose) und Störungen des Nebenschilddrüsenstoffwechsels, Dumping-Syndrom.
Der Gewichtsverlust ist sehr gut, der Preis dafür ist aus unserer Sicht jedoch sehr hoch. Nur mit lebenslanger engmaschiger ärztlicher Überwachung sind erhebliche Störungen zu vermeiden. Die Operation wird weltweit nur sehr selten durchgeführt.
Biliopankreatische Diversion (BPD) mit Duodenal Switch
Diese Operation ähnelt vom Ergebnis sehr der biliopankreatischen Diversion. Statt eines Magenpouches wird ein Schlauchmagen angelegt. Der Magenpförtner bleibt also erhalten. Dicht hinter dem Magenausgang wird der Zwölffingerdarm durchtrennt und ein Dünndarmbypass angelegt. Auch hier ist der gemeinsame Dünndarmschenkel sehr kurz und geht mit den gleichen Wirkungen/Nebenwirkungen einher wie bei der biliopankreatischen Diversion. Der eigentliche Unterschied zu dieser besteht im selteneren Auftreten eines Dumping Syndroms, da der Zucker bei erhaltenem Magenpförtner etwas langsamer in den Dünndarm gelangt. Auch diese Operation wird weltweit nur sehr selten vorgenommen.